I. Bioenergie Druffel GmbH & CO KG
Information der Öffentlichkeit nach §8 bzw. Anhang V Teil1 der 12. BImSchV („StörfallV“) Stand Januar 2023
1. Name und Anschrift:
Biogasanlage („BGA“)
Bioenergie Druffel GmbH&CO KG
Feuerbornstraße 15, 33415 Verl
Anlagenstandort:
33397 Rietberg, Zum Papenforth 30a
Tel. Betreiber / Verantwortlicher: Felix Tönsfeuerborn; 0175 1643197
Tel Anlagenfahrer: Herr Schrader; 0176 22226999
2. Verordnung
Die BGA unterliegt der 12. BImSchV und ist nach § 7 Abs. 1 bei der zuständigen Behörde (BezReg Detmold) angemeldet und registriert.
Aufgrund der maximalen Gesamtmenge an Biogas in der Anlage unterliegen wir der Unteren Klasse der Störfall-Verordnung (siehe 4.1).
3. Zweck und Betrieb der Anlage:
Die Anlage dient der Erzeugung regenerativer Energie (Biogas bzw. veredelt daraus Elektroenergie und Wärme) aus landwirtschaftlichen Produkten und Abfällen (Abfälle nur
in Form von Mist aus Tierhaltungen) = sog. Nachwachsende Rohstoffe Nawaro. Weiterer unternehmerischer Zweck ist die Produktion eines hochwertigen mineralisch-organischen
Düngers („Gärprodukt“) zum Einsatz in der Landwirtschaft. Die festen bio-organischen Rohstoffe werden vorrangig in der Siloanlage der BGA eingelagert und zur Verarbeitung bereitgehalten. Die Rohstoffe werden dem Fermenter zugeführt und dort durch einen anaeroben mikrobiologischen Prozess zu Biogas und Dünger umgesetzt. Das Biogas wird in den 2 Gasspeichern der Anlage (Doppelmembranfoliendächer auf Nachgärer und dem Lagerbehälter für das Gärprodukt) gepuffert und dann den angeschlossenen motorischen Blockheizkraftwerken (1 BHKW an der BGA, 1 BHKW extern über Gasleitung angeschlossen) als Brennstoff zugeführt. Die Elektroenergie wird in das öffentliche Netz eingespeist, die Wärme wird am Standort als Nutzwärme (Heizung, Prozesswärme usw.) eingesetzt.
Das ebenfalls entstehende Gärprodukt wird nach Zwischenlagerung bei Bedarf mit Tankfahrzeugen abgefahren und als Dünger eingesetzt.
4. Relevante Stoffe nach Anhang I, 12.BimschV
4.1. Biogas:
„entzündliches Gas“ P2
Mengenschwelle: §1 Abs.1 Satz 1: 10.000 kg Inventar
Mengenschwelle: §1 Abs.1 Satz 2: 50.000 kg Inventar
-> maximales Inventar in der Anlage: 15.033 kg (ca. 12.270 cbm)
-> Anlage mit Pflichten der unteren Klasse der 12.BimschV.
Gas-Produktion: ca. 250 cbm/h
Jahresproduktion: ca. 2,2 Mio cbm/a
Stoffdaten:
Methangehalt: 52 Vol-%
Kohlendioxid: 48 Vol-%
Wasserdampf: bis 10 %
Sauerstoff: 0 – 1 Vol-%
Wasserstoff: < 1 Vol-%
Ammoniak: 0.01 – 2,5 mg/cbm
Schwefelwasserstoff: 0 – 500 ppm (durch biologische Schwefelreduktion im Gasraum der
Gasspeicher und Kohlefilter vor BHKW-1)
Sicherheitstechnische Kennzahlen:
Zündtemperatur Methan: ca. 600°C
Zündtemperatur Schwefelwasserstoff: ca. 270°C
Flammpunkt Methan: ca. - 188°C
Zündbereich Methan: 4,4 bis 16,5 Vol-%
Zündbereich Schwefelwasserstoff: 4,3 bis 45,5 Vol-%
Kohlendioxid CO² als Bestandteil des Biogases ist ein erstickendes Gas, ca. 48% im Biogas. Schwefelwasserstoff H²S als Bestandteil des Biogases ist ein gefährliches Atemgift; es betäubt die Geruchsnerven, so dass der typische Geruch in höheren Konzentrationen nicht mehr wahrgenommen wird. Menge unterhalb Relevanzschwelle StörfallV. Die Gase Kohlendioxid und Schwefelwasserstoff sammeln sich in Bodennähe und in Gruben (schwerer als Luft), das Gemisch „Biogas“ kann auch in anderen Bereichen angereichert sein. Austretendes Biogas (z.B. entsprechend der normalen Produktion von ca. 250 cbm/h aus einer der Überdrucksicherungen) wird durch die Lage der Abblaseöffnungen und Verwehungen / Verdünnung schnell kurzfristig und in unmittelbarer Umgebung der Anlage / der Sicherung. Die Biogasanlage ist somit eine Anlage mit Pflichten der unteren Klasse der 12.BimschV.
Stoffeinstufung:
Biogas: Endzündbares Gas; Kat 1 / P2
Schwefelwasserstoff als Bestandteil Biogas: giftig beim Einatmen Kat3 / H331
4.2. weitere Stoffe
Es sind keine weiteren relevanten Stoffe in der Anlage vorhanden.
5. Information / Warnung der Bevölkerung im Störfall:
Da innerhalb der relevanten Einflussbereiche / des relevanten Bereiches von 200 m Radius um die BGA keine geschlossene Wohnbebauung oder Orte mit Aufenthalt
von betriebsfremden Personen in größerer Anzahl (Supermärkte, Freizeitanlagen o.ä.) liegen wird von der Aufstellung eines Informationsplans für die Bevölkerung
abgesehen.
Innerhalb des relevanten 200-m-Radius wg „hochentzündliches Biogas“ halten sich nur betriebseigenes Personal oder eingewiesene Personen (z.B. Fremdfirmen-Mitarbeiter) auf. Diese sind über potentielle Gefahren informiert. Durch das in Betriebszeiten stets anwesende BGA-Personal werden notwendige Evakuierungs- und Rettungsvorgänge durchgeführt. Für die BGA bestehen diverse Betriebsanweisungen für das Verhalten im Gefahrenfall. Nach Eintreffen von Hilfsdiensten (Feuerwehr) übernehmen diese Fachleute die notwendigen Rettungs-, Schutz- und Evakuierungsmaßnahmen. Eine evt. notwendige Benachrichtigung der Bevölkerung erfolgt dann über die Informations-Systeme der Leitstelle (Feuerwehr)
der Stadt Rietberg / des Kreises Gütersloh.
Die hier vorliegende Information wird auch im Zufahrtsbereich der Anlage ausgehängt.
6. Letzte Vorort-Besichtigung :
Letzte Vorort-Besichtigung am 19.10.2022 durch die BezReg Detmold.
Weiterführende Informationen zur Besichtigung vor Ort können Sie bei der BezReg Detmold einholen.
32754 Detmold (Postfach)
32756 Detmold
Leopoldstraße 15
Tel: 05231-71-0
7. weitere Informationen
Weitere Informationen unter Berücksichtigung des Artikel 4 der Richtlinie 2003/4/EG können eingeholt werden bei: siehe 6.)
Zuständiger Ansprechpartner im Betrieb ist Herr Felix Tönsfeuerborn; 0175 1643197